Licht - tierfreundliche Lösungen
Generell
Hauptproblem beim Lichtsmog ist über die Horizontale strahlendes Licht. Auch im Sinne eines effizienten Energieeinsatzes ist die Abstrahlung horizontal und nach oben möglichst zu vermeiden. Ziel muss die Bündelung des Lichts auf jene Plätze oder Objekte sein, die tatsächlich beleuchtet werden sollen.
Beleuchtung
Horizontal abgestrahltes Licht entfaltet die grösste Fernwirkung und hat deshalb die massivsten Auswirkungen auf Insekten und Vögel. Aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes werden daher sogenannte "Full-Cut-Off-Leuchten" empfohlen, die nachweislich kein Licht über die Horizontale abstrahlen. Durch eine geringere Höhe der Leuchtenmasten sind zwar zusätzliche Lichtpunkte notwendig, um die gleiche Ausleuchtung einer Fläche zu erreichen, Streulicht und Blendung werden dadurch aber weiter reduziert. Unabdingbar für eine gezielte Lichtlenkung sind die korrekte Installation der Leuchte, die eine optimale Wirkung der Reflektoren gewährleistet, und eine plane Leuchtenabdeckung zur Verminderung von horizontal abstrahlendem Licht.
Nebst den konventionellen Leuchtkörpern sind in den letzten Jahren auch Leuchtscheinwerfer und Laser in Mode gekommen. Gerade Show- und Projektionslaserinstallationen, die stark gebündeltes Licht der Laserklassen 3 und 4 im Freien abstrahlen, können zu Verbrennungen von Augen und Haut von Organismen führen, wenn der Laserstrahl sie trifft. Einzelne Städte und Gemeinden sind daher mittlerweile dazu übergegangen, die Installation bzw. den Betrieb solcher Scheinwerfer oder Laserinstallationen zu verbieten.
Vorzuziehen sind immer die Beispiele rechts, also nach unten gerichtete Lichtquellen, die auf jene Bereiche fokussieren, wo das Licht effektiv benötigt wird. Sinnvoll ist eine Kopplung mit einem Bewegungsmelder.
Betriebliche Massnahmen
Noch wichtiger als beim Glas sind die betrieblichen Massnahmen beim Licht: Mit einem wohldosierten Konzept kann man sehr viel für die Natur tun.
Licht abschalten oder Verdunkeln in kritischen Situationen
Das Problem der durch Lichtsmog verursachten Vogelkollisionen lässt sich mit betrieblichen Vorkehrungen allein nicht völlig aus der Welt schaffen. Doch mit gut gewählten Massnahmen werden Gefahrenherde mindestens punktuell oder temporär ausgeschaltet.
Der Vogelzug findet in Mitteleuropa hauptsächlich von Mitte Februar bis Mitte Mai und von August bis Mitte November statt. Für diese Perioden empfehlen wir vorbeugende Massnahmen: Das Licht sollte insbesondere zwischen 22 Uhr und Sonnenaufgang ausgeschaltet werden. Wo dies nicht umsetzbar ist, verwendet man nur gut fokussierte Lichtquellen, schliesst die Jalousien oder trifft andere Massnahmen, damit möglichst wenig Licht abstrahlt. Es ist unbedingt zu vermeiden, dass die Räume vollumfänglich erhellt werden. Zusätzlich sind die Installation von Bewegungsmeldern in Eingangshallen, Korridoren oder die Nachrüstung mit Betriebssystemen, die das Licht nach Arbeitsschluss automatisch löschen, oder von Dimmern, wünschbar.